Umweltverbände für Biodiversität und Landschaft

26.3.2019

FÜR die Zukunft unserer Natur und Landschaft – GEGEN die Verbauung unserer Landschaft: Auf diesen Nenner bringen vier grosse Umweltverbände eine Doppelinitiative, die am 26. März 2019 in Bern lanciert wurde.

Der Natur in der Schweiz geht es schlecht. Wichtige Lebensräume wie Auen und Moore drohen zu verarmen oder ganz zu verschwinden. Und mit ihnen Tier- und Pflanzenarten. Auf politischer Ebene herrscht trotz des alarmierenden Zustands der Biodiversität Stillstand. Das gleiche gilt für die Schweizer Landschaften und das baukulturelle Erbe. Hier werden immer öfter geltende Schutzbestimmungen zugunsten einseitiger Nutzungsinteressen gelockert. Die weitherum sichtbaren Folgen sind zubetonierte Landschaften und erschwindende Baukultur.

Dies wollen Pro Natura, BirdLife Schweiz, der Schweizer Heimatschutz und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz nicht länger hinnehmen und lancieren daher zwei Initiativen – eine für mehr Biodiversität und für die Landschaft und eine gegen die Verbauung der Schweizer Landschaft. Die Unterschriftensammlung für beide Volksbegehren startet am 26. März 2019.

Biodiversitätsinitiative: Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft

«Die nationalen und internationalen Biodiversitätsziele werden nicht mit der nötigen Dringlichkeit verfolgt, dabei handelt es sich bei den schwindenden Naturressourcen um nichts weniger als unsere Lebensgrundlagen!» führte Werner Müller, Geschäftsleiter von BirdLife Schweiz an der heutigen Medienkonferenz in Bern aus. Die Biodiversitätsinitiative sieht vor, dass genügend Flächen und Geld für die Natur sichergestellt werden und verankert einen besseren Schutz von Landschaft und baukulturellem Erbe in der Bundesverfassung.

Landschaftsinitiative: Gegen die Verbauung unserer Landschaft

Adrian Schmid, Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes fragt sich, was in Bundesbern schief läuft: «In den letzten Jahrzehnten beschlossen National- und Ständerat immer weitere und gravierende Abbaumassnahmen beim Schutz des baukulturellen Erbes und der Kulturlandschaften – auch ausserhalb der Bauzonen.»

Allein im letzten Jahr entstanden deutlich über 2000 neue Bauten ausserhalb der Bauzone. Davon werden 400 zum Wohnen genutzt. «Wenn wir nicht handeln, wird bald jeder Quadratmeter der Schweiz zugebaut oder intensiv bewirtschaftet sein. Für eine vielfältige Natur und Landschaft bleibt so kein Platz», sagte Urs Leugger-Eggimann, Zentralsekretär von Pro Natura.

Dieser Entwicklung tritt auch der vom Bundesrat Ende 2018 vorgelegte Entwurf zur zweiten Revisionsetappe des Raumplanungsgesetzes (RPG 2) viel zu wenig energisch entgegen. Die Landschaftsinitiative will daher klare Vorschriften zum Bauen ausserhalb der Bauzone in der Verfassung verankern. So ist sichergestellt, dass der Schutz der Landschaft nicht durch parlamentarische Vorstösse beliebig aufgeweicht wird», so Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz.

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